Schwerpunkt in dieser Ausgabe stellt das Thema der Meinungsvielfalt und des Zusammenlebens im ländlichen Raum dar. Insbesondere wird dabei auf die demokratische Kultur in den Orten geschaut, aber auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land und das oft vorherrschende Gefühl das Abgehängtseins beleuchtet.
In erster Linie stellt das Magazin die Frage nach der Vielfalt in Dorfgemeinschaften und ob es in den jeweiligen Kommunen noch Orte für die Begegnung und zum Austausch gibt – Schwimmbäder, Dorfkneipen oder auch ein Dorfladen. (S.9)
Ein Beitrag aus der LEADER Region Saalfeld-Rudolstadt stellt die kulturellen Angebote in ihrer Region vor. So wurde als niedrigschwelliges Angebot ein Dorfkino etabliert. Der Beitrag argumentiert, dass gegen die Entwicklungen der letzten Jahre, wie dem Verlust von Infrastruktur, die überladene Bürokratie und einer Marginalisierung im Osten als Nachwehen der Einigung, mehr Kompetenzen auf lokaler Ebene helfen. Der Bottom-up-Ansatz, wie er bei LEADER/CLLD praktiziert wird ist ein Beispiel dafür. (S.20/21)
Ein ähnlicher Ansatz sieht Prof. Klärner (Thünen Institut) für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen): Gesellschaftlicher Zusammenhalt als Antwort auf aktuelle Krisen rund um das Gefühl des „Abgehängtsein“ und der Polarisierung. Mehr kommunale Handlungsfähigkeit schafft durch das Angehen der Probleme vor Ort mehr Zusammenhalt. (S.12/13)
In diesem Zusammenhang wird auch die Unbedeutsamkeit von – bundespolitischen – Parteien auf der kommunalen Ebene herausgestellt. Vor Ort in den Kommunen spielen oft lokale Bündnisse und Wählervereinigungen eine größere Rolle. (S.17/S.24)
Auch gibt es Pilotprojekte bei denen die Bürger und Bürger auf lokaler Ebene durch die Initiierung von Bürgerräten mit in die politischen Entscheidungen einbezogen werden. (S.26-27)
